1
/
5

Jobwechsel - ja oder nein?

Should I stay or should I go ..?

Schlechte Tage auf der Arbeit und auch eine temporäre Unzufriedenheit hat sicher jeder schon einmal erlebt. Allerdings stellen sich viele die Frage, wie lang so eine Phase dauern kann oder soll, und wann es an der Zeit ist, in sich zu gehen und die jetzige Jobsituation grundlegend zu hinterfragen. Auch wenn ein Jobwechsel in der heutigen Zeit kein einschneidendes Erlebnis des Lebenslaufs mehr darstellt, hängt dieser jedoch nach wie vor mit gewissen Risiken für den Arbeitnehmer zusammen.

Wir zeigen die wichtigsten Anzeichen, die für einen Jobwechsel sprechen.

Die aktuelle Situation

Studien zufolge wechseln Arbeitnehmer in Deutschland im Durchschnitt alle 4 Jahre ihren Job und/ oder Arbeitgeber. Auffallend ist hier auch, dass die ersten beiden Jahre sehr kritisch sind - ca jede dritte Fachkraft wechselt in diesem Zeitraum das Unternehmen.

Besonders Berufseinsteiger und Young Professionals zeichnen sich immer mehr durch eine erhöhte Wechselbereitschaft aus.

Die drei meist angeführten Gründe sind hier:

1. Ein schlechter Führungsstil

2. Gehalt

3. Fehlende Wertschätzung

Doch welche Gründe sprechen letztendlich für eine schlechte Phase und welche für einen beruflichen Neuanfang?

1.Beruf ohne Berufung

Du machst Arbeit nach Vorschrift, dir fehlt deine anfängliche Situation und Begeisterung für deinen Beruf? Du erkennst den Sinn deines beruflichen Daseins nicht mehr?

Falls du dich wiedererkennst und diese Stimmung nun schon einige Zeit bemerkst, ist es an der Zeit zu reflektieren.

Was genau erfüllt dich nicht mehr? Liegt es an deiner Position oder eher an deinem Arbeitsumfeld? Sind es zu betreuende Aufgabenfelder oder nur vereinzelte Projekte?

Da wir ein gutes Drittel unseres Lebens mit der Arbeit verbringen, ist es zwingend notwendig, eine Sinnhaftigkeit in unseren Jobs zu erkennen. Der Sinn einer Arbeit wird hierbei allerdings von jedem individuell definiert.

2. Wertschätzung

Passend zum ersten Punkt ist ein häufiger Grund für die Wechselbereitschaft die fehlende Wertschätzung.

Jeder wünscht sich in einem produktiven und angenehmen Arbeitsumfeld tätig zu sein - hierzu zählt auch die Wertschätzung der Arbeit von Vorgesetzten und den Kollegen. Du hast das Gefühl, dass dir genau das in deiner jetzigen Situation fehlt?

Dann stellt sich die Frage, woher die fehlende Anerkennung deiner Leistungen kommt: Schätzen deine Vorgesetzten deine Arbeit deiner Meinung nach zu wenig, oder sind es eher die Kollegen?

Kritik an deiner Arbeit sind Teil eines produktiven Arbeitsklimas und kein Grund, einen Job zu kündigen (diese sollte jedoch konstruktiv angebracht sein). Ebenso wenig, wie Unstimmigkeiten mit Kollegen. In diesen Fällen ist ein klärendes Gespräch mit dem Ziel einer verbesserten Kommunikation untereinander ratsamer, als ein Jobwechsel.

Empfindest du jedoch zunehmend das Gefühl der Nutzlosigkeit, kann das auf Dauer unglücklich machen und sogar zu ernstzunehmenden Krankheiten führen, wie einige Studien belegen. Bevor du es soweit kommen lässt, ist es ratsam, deinen Job zu wechseln.

Denn nichts ist wichtiger als deine Gesundheit!

3. Entwicklungsmöglichkeiten

Du möchtest dich weiterentwickeln, hast aber das Gefühl auf der Stelle zu treten? Vielen Menschen geht es so - und das ist ein wichtiger Grund, dem in deiner Überlegung viel Gewichtung zukommen sollte. Wenn du neben der fehlenden Sinnhaftigkeit/ Wertschätzung auch das Gefühl des Stillstands verspürst, ist es ebenfalls an der Zeit genauer über die Jobsituation nachzudenken.

Ob durch fehlendes Vertrauen oder die begrenzte Kapazitäten deines Unternehmens verursacht - du hast das Gefühl, dich beruflich nicht weiterentwickeln zu können. Dabei ist es wichtig, seine persönlichen Ziele auch weiter zu verfolgen. Wenn du nach einem beruflichen Aufstieg strebst und dir dein jetziger Arbeitsgeber diese Selbstverwirklichung nicht ermöglichen kann, solltest du Ausschau nach einem Job halten, der dir neue Herausforderungen bietet und dein Potenzial voll ausschöpft.

Die Verantwortung beginnt bei dir

Der Wunsch nach mehr Verantwortung, Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung im beruflichen Werdegang beginnt jedoch mit der Verantwortung dir gegenüber.

Der Aufbruch zu neuen, unbekannten Zielen ist für uns in den meisten Fällen unbequem, denn wir halten gern an gewohnten und uns vertrauten Abläufen und Situationen fest.

Ohne eine aktive Entscheidung kann jedoch keine Veränderung erzielt werden.


Eine Möglichkeit, um dir bei deiner Entscheidung zu helfen, ist die 5-Warum-Fragen-Methode:

Hier geht es primär um die eigentliche Problemanalyse deiner Situation. Die Grundidee ist dabei, das “Hauptproblem” zu ermitteln und darauf aufbauend eine Entscheidung treffen zu können.

Beispiel

1.Frage: Warum möchte ich meinen Job wechseln?

Weil ich unzufrieden bin.

2.Frage: Warum bin ich unzufrieden?

Weil ich keine Motivation für meine Tätigkeit aufbringen kann.

3.Frage: Warum kann ich keine Motivation für meine Tätigkeit aufbringen?

Weil ich gern etwas Sinnvolleres machen möchte.

4.Frage: Warum möchte ich gern etwas Sinnvolleres machen?

Weil ich das Gefühl brauche, dass meine Arbeit einen Mehrwert hat.

5.Frage: Warum brauche ich das Gefühl, dass meine Arbeit einen Mehrwert hat?

Weil ich dadurch mehr Verantwortung und Herausforderungen bekäme.

Dieses Modell kann nun beliebig weitergeführt werden, bis sich das zentrale Problem herauskristallisiert.


Eine weitere Methode, mit der du deine getroffene Entscheidungen noch einmal reflektieren kannst, ist die 10/10/10 Regelung :

  • Wie denkst du über deine Entscheidung in 10 Minuten?
  • Wie denkst du über deine Entscheidung in 10 Monaten?
  • Wie denkst du über deine Entscheidung in 10 Jahren?

Es ist Zeit, die Leidenschaft für deinen Job wieder aufleben zu lassen - ob mit oder ohne Jobwechsel!

2 いいね!
2 いいね!